Obwohl die Restriktionen im stationären Handel mittlerweile gelockert wurden und wieder mehr Menschen in die Geschäfte gehen, hält der Wachstumstrend der E-Commerce-Branche laut dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) ungebrochen an: Mit Blick auf das gesamte erste Halbjahr 2021 schlägt ein konsolidiertes Wachstum von 23,2 Prozent zu Buche. Dank der guten Umsatzentwicklung mit Waren liegt der E-Commerce in dem vom bevh prognostizierten Wachstumskorridor und könnte in diesem Jahr erstmals die Umsatzgrenze von 100 Milliarden Euro übertreffen.
„Dass der Onlinehandel nicht mehr nur auf schwachen Vergleichszahlen wie im ersten Quartal wächst, sondern auch auf überproportional starken Vorjahreswerten, deutet auf einen Substanzeffekt hin. Die Menschen haben den E-Commerce in der Pandemie als verlässlichen Partner kennengelernt und nutzen ihn noch selbstverständlicher als zuvor. Das zeigt sich daran, dass die Menschen auch in Warensegmenten wie Mode deutlich mehr online einkaufen, die seit Mai auch stationär wieder deutlich zulegen“, resümiert Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh.
Größte Wachstumstreiber unter den Warengruppen waren im zweiten Quartal DIY-Produkte und Floristik (+ 37,3 Prozent), Drogerieprodukte und Lebensmittel (+ 34,2 Prozent bzw. 34,9 Prozent), Haus- und Heimtextilien (+ 31,5 Prozent) sowie Medikamente (+ 30,6 Prozent). Damit fällt auf, dass der Onlinehandel wiederum besonders stark in jenen Warengruppen zulegen konnte, die während der Pandemie weiter stationär in Lebensmittelgeschäften, Drogerien, Baumärkten und Apotheken angeboten werden durften. Im Vergleich der ersten Jahreshälfte 2020 zu 2021 am meisten zugewonnen haben die Waren-Cluster der Güter des täglichen Bedarfs (+ 43,3 Prozent) und Einrichtungen (+ 33,3 Prozent). Am unteren Ende des Spektrums liegt das Cluster Unterhaltung mit einem Wachstum im Halbjahresvergleich von 16,6 Prozent.
Nach Angaben des bevh haben sich die Versendertypen im zweiten Quartal unterschiedlich entwickelt. Mit 22,5 Prozent am stärksten gewachsen ist der Umsatz im Handel auf Online-Marktplätzen, die aktuell auf einen Marktanteil von 50,7 Prozent kommen. Dicht dahinter rangieren Teleshopping-Anbieter mit einem Wachstum von 21,3 Prozent sowie Internet-Pure-Player (+ 21,1 Prozent) und Hersteller (Direct-to-Consumer) mit + 20,1 Prozent. Das Schlusslicht bilden die Multichannel-Anbieter mit sowohl stationärem als auch digitalem Standbein. Sie legten mit 8,2 Prozent am wenigsten zu.
Detailliertere Informationen zu den Halbjahreszahlen finden Sie hier.
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